Das Plädoyer eines AGD Kollegen für eine sorgsame Wahl des Dienstleisters
04.10.2016 von Andreas Maxbauer
In Zeiten, in denen immer mehr billige Design-Amateure unterwegs sind, ist es wichtig zu zeigen, was das Professionelle, Funktionale und Wertschöpfende eines Designers ausmacht. Andreas Maxbauer, Referent bei der Allianz Deutscher Designer (AGD), erklärt, wie Sie Kunden mit ihrer Professionalität überzeugen.
Auf den Spuren des offensichtlichen Designs in einer mittelgroßen, norddeutschen Stadt: Zu finden sind unter anderem die Unternehmen »Wurst-Design«, »Aqua-Design« und viel »Nail-Design«, sogar mit dem eigenen Bildungsinstitut »Nail Design Academy«. Und auch sonst ist eine Mutation des Designbegriffs sichtbar. So wird die Organisation von Dienstleistungen neuerdings Service-Design genannt; oder beim Transportation-Design spielt die Gestaltung von Verkehrsmitteln nur eine kleine Nebenrolle. Zwischen diesen Polen tummeln sich allerlei Selbstständige, die sich – oft deutlich sichtbar – ohne fundierte Ausbildung im Design versuchen. Design wird immer mehr zu einem allgemeinen Begriff für irgendwie Gestaltetes.
Profit kommt vom Profi
Die unausbleibliche Folge ist die fortschreitende Entprofessionalisierung der für einen Gestalter zentralen Begriffe Design, Designerin, Designer. Das hat durchaus wirtschaftliche Folgen, denn wenn das Wesen einer Dienstleistung nicht mehr klar ist, verschwimmt auch ihr Wert und senkt damit automatisch ihren Preis.
Es ist (wie im letzten Kolumnenbeitrag dargestellt) wichtig, dass Designer ihren Kunden von ihren eigenen spezifischen Schwerpunkten und Fähigkeiten berichten, also den Wert und Nutzen ihres Tuns schildern. Schon dadurch grenzen sie sich von der Allgemeinheit und vor allem von den Billigheimern ab.
Genauso wichtig ist es jedoch aufzuzeigen, was das eigentlich Professionelle, Funktionale und Wertschöpfende eines Designbüros ausmacht, und damit deutlich zu machen, durch welche Merkmale es sich von Instantdesignern und Dumpinganbietern abgrenzt. Und das hat, wie wir gleich sehen werden, nicht nur mit guter Gestaltung zu tun, sondern vor allem mit wirksamer Gestaltung und der Art wie sie gemanaged wird.
Wenn einem möglichen Kunden diese Informationen und Unterscheidungsmerkmale zwischen »professionell« und »nicht-so-dolle« fehlen, wird er sich anhand des angebotenen Preises entscheiden. Wir müssen zudem beim Reden über unsere Profession statt unserer Sichtweise mehr die Perspektive von Kunden einnehmen. Und uns auf die konzentrieren, die Wert auf eine gute Zusammenarbeit legen. Auftraggeber die für Designleistungen sowieso nichts bezahlen wollen, ignorieren wir, denn die sind meistens ohnehin unzufrieden und betreuungsaufwändig.
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